Interprofessionelles Medikationsmanagement für die stationäre Langzeitpflege. Analyse und Optimierungspotentiale des Ist-Zustandes.

Interprofessionelles Medikationsmanagement für die stationäre Langzeitpflege. Analyse und Optimierungspotentiale des Ist-Zustandes.

Intention: Dieser Medikationsprozess ist durch das arbeitsteilige Zusammenwirken von Leistungserbringern geprägt, die jedoch organisatorisch, wirtschaftlich und rechtlich selbständigen Organisationen zugeordnet sind. Eine interprofessionelle Kooperation hat somit etliche Schnittstellen zu überwinden. Deshalb wurde untersucht, ob sich aus der Definition eines organisationsübergreifenden „Wertschöpfungssystems Medikationsprozess“ Optimierungspotentiale ergeben und ob diese auf andere Wertschöpfungssysteme übertragbar sind.

Methode: Basis der strukturierten Prozessanalyse und Prozessgestaltung ist eine multizentrische Querschnittsanalyse in 18 Einrichtungen des Gesundheitswesens. Das Vorgehen orientierte sich systematisch am Mixed Methods Research. Die Konsolidierung der Ergebnisse aus 7 Gruppendiskussionen, 23 leitfadengestützten Interviews und 18 begleiteten Beobachtungen diente der Erfassung und Analyse des Ist-Stands, gefolgt von einer theoriegeleiteten Sollkonzeption.

Ergebnisse:

  1. Das isomorphe Prozessmodell des Wertschöpfungssystems: Es verbessert die Transparenz der interprofessionellen Leistungserstellung im Medikationsprozess. Die beteiligten Leistungserbringer bekommen eine Vorstellung von der Vernetzung. Die Relevanz der rechtlich geforderten Leistungserbringer-Kooperation ist nachvollziehbar.
  2. Die Tätigkeiten, Verantwortlichkeiten, Schnittstellen und Schwachstellen sowie die Kommunikations- und Kooperationsstrukturen sind visualisiert und analysiert.
  3. Das Soll-Konzept – die Modulare Organisation: Die neue Organisationsstruktur basiert auf dem gemeinsamen Verständnis für eine organisationsübergreifende Leistungserstellung. Sie sichert damit eine transprofessionelle Kooperation sowie die Informations- und Managementkontinuität und trägt zur Optimierung der Ergebnisqualität für Patient, Leistungserbringer und Organisation bei.

Implikationen:

  1. Weitere Analysen des definierten Wertschöpfungssystems
  2. Cross-Using für angrenzende Wertschöpfungssysteme (Wundmanagement, Medikationsprozess in der ambulanten Pflege, …)
  3. Basis für angrenzende Forschungsvorhaben (Expertenstandard Medikationsmanagement, …)

Fazit:

Die Definition eines Wertschöpfungssystems generiert für alle Beteiligten deutliche Vorteile. Das Hauptproblem liegt nicht in den einzelnen Schwachstellen begründet, sondern im Fehlen eines gemeinsamen Verständnisses für das Wertschöpfungssystem.

Abstract engl

Dieser Beitrag wurde unter Forschungsprojekt abgelegt und mit , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.