Schnittstellenprobleme bei der Arzneimittelversorgung alter Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen standen im Mittelpunkt eines Symposiums des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und -recht (ZGWR). Unter dem Titel „Medikationsmanagement im Heim: Solisten in Teamarbeit?“ diskutierten Patientenvertreter, Ärzte, Apotheker und Pflegeverantwortliche mit Vertretern der Wissenschaft und Teilnehmern aus dem Gesundheitswesen die aktuelle Lage und zeigten Lösungsmöglichkeiten auf.
„Die nach Institutionen, Berufsgruppen und Kostenträgern segmentierte Arzneimittelversorgung im Heim wird den ganzheitlichen Therapieansprüchen der Heimbewohner nicht gerecht und sollte durch einen patientenzentriert optimierten Medikationsprozess ersetzt werden“ resümierte Hilko Meyer, Professor an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Er kündigte ein interdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsprojekt für ein fach- und sektorenübergreifendes Prozessmodell an, das in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern durchgeführt werden soll.
Stefanie Kortekamp, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZGWR, stellte das Forschungsprojekt „Prozessoptimierung im Medikationsmanagement unter besonderer Berücksichtigung der Arzneimittelversorgung in Alten- und Pflegeeinrichtungen“ (ProMmt) vor, das sich derzeit in der Initiierungsphase befinde. Ziel des interdisziplinären Forschungsprojekts sei die Entwicklung eines tragfähigen Prozessmodells zur strukturierten Zusammenarbeit der Beteiligten der Arzneimitteltherapie in stationären Pflegeinrichtungen, das bei erfolgreicher Umsetzung auch als Prototyp für das Medikationsmanagement in der ambulanten Versorgung dienen könne. Sie forderte die anwesenden Ärzte, Apotheker und Pflegeverantwortlichen auf, ihr Interesse an einer Kooperation zu bekunden, wenn sie als Praxispartner in die weitere Projektarbeit einbezogen werden wollten.